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E-Ladestationen in der Schweiz: Ein umfassender Guide zu Standorten, Kosten und Zugang

E-Ladestationen Schweiz

Laut den aktuellsten Daten von Statista belief sich Ende 2021 der Bestand an Elektrofahrzeugen in der Schweiz auf rund 70.200 Fahrzeuge. Inzwischen dürfte diese Anzahl deutlich höher liegen, kamen doch allein im Jahre 2022 noch einmal 40.500 rein elektrisch angetriebene Pkw hinzu.

Das Elektroauto erfreut sich also auch in der Schweiz immer grösserer Beliebtheit. Allerdings zögern auch nicht wenige Schweizer und scheuen den Kauf eines Elektroautos. Hauptgrund ist die Angst, nicht am Ziel anzukommen, da der Akku leer gefahren und keine Ladestation in der Nähe ist.

Aber wie begründet ist diese Angst eigentlich? Wie viele E-Ladestationen gibt es in der Schweiz? Wie läuft der Zugang? Und vor allem: was sind die aktuellen Kosten (Stand Juni 2023) für einen Ladevorgang? All diesen Fragen gehen wir in diesem Artikel auf den Grund und werden so manchen Zweifel aus dem Weg räumen.

 

Die Fakten

Die Zahl der E-Ladestationen in der Schweiz steigt seit den letzten Jahren rasant an. Fast täglich werden neue Standorte eröffnet und Ladestationen freigeschaltet. So werden im Jahre 2023 aller Voraussicht nach insgesamt 11.469 öffentliche Ladestationen ihren Betrieb aufgenommen haben. Im Gegensatz dazu gab es Ende 2022 nur insgesamt 3.314 Benzin-Tankstellen schweizweit.

Im internationalen Vergleich belegte die Schweiz bereits im Jahre 2021 den dritten Platz im Ranking der Schnellladestationen pro 100 Autobahnkilometer. Damals waren bereits 130 Ladepunkte pro 100 km Autobahn verfügbar. Dies ist ein Top-Wert, wird die Schweiz somit fast in einem Atemzug mit dem führenden Land der Elektromobilität in Europa, Norwegen, genannt.

Wer mit offenen Augen durch die Lande fährt, wird also fast zwangsläufig des Öfteren auf eine Ladesäule treffen. Sei es in einem der mittlerweile zahlreichen Ladeparks entlang der Autobahnen oder auch in den Städten und Gemeinden.

 

Wie erfolgt der Zugang zu den Ladesäulen?

Der Zugang zu einer Ladesäule läuft in der Regel über zwei Wege: Zumeist schaltet man die Säule über eine App der zahlreichen Anbieter von Ladestrom frei. Hierzu scannt man zumeist einen QR-Code, welcher sich an dem gewünschten Ladepunkt befindet und folgt anschliessend den Anweisungen auf dem Smartphone.

Alternativ hat man eine entsprechende Ladekarte mit einem RFID-Chip erhalten und hält diese ganz einfach vor das Bedienpanel der jeweiligen Ladestation. Auch hier folgt man den Anweisungen am Bildschirm. Nun verbindet man sein Elektrofahrzeug mittels Ladekabel, welches man über die schnellladen gmbh beziehen kann. Der Ladevorgang startet anschliessend vollkommen automatisch und man kann sich anderen Dingen, wie einer kleinen Kaffeepause, widmen.

Hierfür sollte man sich aber nicht zu viel Zeit nehmen. Die aktuellen E-Ladestationen in der Schweiz sowie die modernen Elektrofahrzeuge laden binnen weniger Minuten bereits zahlreiche Kilometer nach. So kann die Reise in der Regel bereits nach ca. 30 Minuten fortgesetzt werden. Die Ladedauer hängt natürlich davon ab, mit welchem Akkustand Sie die Ladung starten.

 

Die Kosten

Die Kosten für einen Ladevorgang eines Elektroautos variieren von Anbieter zu Anbieter. Selbst mit dem gleichen Anbieter kann es an verschiedenen Ladestationen zu unterschiedlichen Preisen kommen. Dies liegt daran, dass die Ladestationen einem Betreiber gehören und im Rahmen von Roaming-Verträgen von anderen Ladestromanbietern genutzt werden können. Ähnlich wie beim Tanken an einer althergebrachten Tankstelle gibt es somit keinen einheitlichen Strompreis an den E-Ladestationen in der Schweiz.

Auch die Kostenstruktur ist mitunter ein wenig trickreich. So gibt es bei manchen Anbietern eine Startgebühr, die zu Beginn des Ladevorgangs pauschal abgerechnet wird.

Weiterhin gibt es verbrauchsbasierte Tarife, die nach geladener Kilowattstunde (kWh) abrechnen.

Und zu guter Letzt erfolgt bei manchen Ladestromanbietern die Abrechnung zeitbasiert. Sobald man hier an der Ladesäule angesteckt ist, beginnt die Zahlungspflicht und endet mit dem Abziehen des Ladesteckers.

Bezahlt wird bequem per hinterlegtem Zahlungsmittel in der App oder bei Verwendung einer Ladekarte auf dem ursprünglich vertraglich festgelegten Weg.

An vielen Ladestationen ist auch die Verwendung einer Kreditkarte möglich. Hier sind weder eine separate Ladekarte noch eine Smartphone-App erforderlich. Zur Durchführung des Ladevorgangs hält man lediglich seine Kreditkarte an die vorgegebene Fläche und verfährt weiter wie bereits oben geschildert.

Derzeit betragen die Kosten pro kWh an einer E-Ladestation für die Ladung mit Wechselstrom (AC) zwischen CHF 0.40 und CHF 0.90.

Für eine Ladung an einer Schnellladesäule mit Gleichstrom (DC) werden ca. CHF 0.50 bis CHF 1.00 in Rechnung gestellt.

Wie weiter oben erwähnt, sind die jeweiligen Preise der Ladestationen tagesaktuell in der jeweiligen App oder, etwas seltener, am Bildschirm der Ladesäule ersichtlich. So weiss man zu jeder Zeit, was ein Ladevorgang ungefähr kostet.

 

Ein kleines Rechenbeispiel

Um die Ladekosten zu veranschaulichen, nehmen wir eines der derzeit meistverkauften Elektroautos, das Tesla Model Y, als Beispielfahrzeug an. Tesla selbst gibt für die günstigste Version mit Hinterradantrieb einen offiziellen Stromverbrauch von 15,7 kWh / 100 km an. Runden wir diesen auf praxisnähere 18 kWh auf, so kommen wir bei einer Schnellladung auf Kosten zwischen CHF 9.00 und CHF 18.00 pro 100 km. Wobei hier erwähnt werden muss, dass an den Tesla eigenen Superchargern mitunter günstigere interne Preise verrechnet werden. Auch andere Marken bieten mit eigenen Ladekarten vergünstigte Tarife an gewissen Ladestationen.

 

Unser Fazit

Die Reichweitenangst, die so manchen Besitzer eines herkömmlichen, benzingetriebenen Pkw umtreibt, ist unbegründet. Das Netz an E-Ladestationen in der Schweiz ist hervorragend ausgebaut und rein zahlenmässig dem eigentlichen Tankstellennetz bereits jetzt überlegen.

Auch den richtigen Ladetarif zu finden, gestaltet sich in der Praxis einfacher als zunächst gedacht. Eine kurze Internetrecherche bringt die zahlreichen Anbieter von Ladestrom hervor, wobei swisscharge.ch derzeit übrigens der grösste dieser Art ist.

Einen Ladetarif abgeschlossen, die App installiert und schon geht es mit dem Elektroauto auf die Langstrecke quer durch die Schweiz.

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